Jahresbericht 2021

Bericht des Vorstandes

Roland Schäfer
Juan Baltrock
Dimitrios Meletoudis
Volker Gaa
Andreas Hahn
Gerhard Rübenacker
Geschäftliche Entwicklung

Im Jahr 2021 erholte sich die deutsche Wirtschaft weiter von dem durch die Coronapandemie ausgelösten Konjunktureinbruch des 1. Halbjahres 2020. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt expandierte im Vorjahresvergleich um deutliche 2,9 %, nachdem es 2020 um massive 4,6 % zurückgegangen war. Das Wirtschaftswachstum hätte allerdings noch höher ausfallen können, wenn die Konjunktur nicht weiter durch die Folgen der anhaltenden Pandemie gedämpft worden wäre.

Für die Volksbank Bruchsal-Bretten stand das Jahr 2021 ganz unter dem Zeichen der Verschmelzung mit der Volksbank Stutensee-Weingarten. Die technische Fusion am 12. Juni 2021 vollendete diese Verschmelzung erfolgreich. Als starke und gewachsene Gemeinschaft mit über 64.500 Mitgliedern und über 1.000 Vertretern begegnet die Volksbank Bruchsal-Bretten nun den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft.

Besonders die über 150-jährige genossenschaftliche Idee und die Verwurzelung der Volksbank Bruchsal-Bretten mit der Region und ihrer Wirtschaft ermöglichte eine weiterhin gefestigte Marktposition sowie Zuwächse bei Einlagen und Krediten zu erreichen, trotz eines anhaltend schwierigen Marktumfeldes. Die Volksbank Bruchsal-Bretten blickt mit ihrer auf Beständigkeit und Kontinuität ausgerichteten Geschäftspolitik somit auf eine positive Geschäftsentwicklung und ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück.

Die Forderungen an Kunden haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter erhöht. Sie nahmen um 10,6 % auf 2.394 Mio. EUR zu. Basis hierfür war die Nachfrage der Privatkunden nach Wohnungsbaukrediten sowie die Investitionstätigkeit der Firmenkunden. Auch die Kundeneinlagen entwickelten sich positiv und stiegen im Berichtszeitraum um 7,1 % auf 2.371 Mio. EUR an. Der Trend zu kurzfristig verfügbaren Anlageprodukten sowie das starke Wertpapier- und Investmentgeschäft blieben weiterhin ungebrochen.

Die Bilanzsumme der Bank stieg im Geschäftsjahr 2021 um 7,5 % auf 3.301 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung der außerbilanziellen Geschäfte ergibt sich ein betreutes Gesamtkundenvolumen von 6.815 Mio. EUR.

Vermögens- und Finanzanlage

Die Vermögens- und Finanzlage der Bank ist geordnet. Zur Deckung der Risiken wurde in angemessenem Umfang Vorsorge getroffen. Angemessene Eigenmittel, auch als Bezugsgröße für eine Reihe von Aufsichtsnormen, bilden neben einer stets ausreichenden Liquidität die unverzichtbare Grundlage der soliden Geschäftspolitik. Die Anforderungen der Capital Requirements Regulation (CRR) wurden im Geschäftsjahr 2021 eingehalten. Den Mindestreserveverpflichtungen sind wir stets nachgekommen. Die Zahlungsbereitschaft unserer Bank war in 2021 zu jedem Zeitpunkt gegeben.

Ertragslage

Der Provisionsüberschuss der Volksbank Bruchsal-Bretten liegt bei 17,7 Mio. EUR. Erfolgsfaktor ist weiterhin insbesondere das Vermittlungsgeschäft. Wir sehen hier, dass es uns gelingt, unsere Mitglieder und Kunden bei der Umstellung Ihres Anlageverhaltens zu unterstützen.

Der Zinsüberschuss stieg im Jahr 2021 um 44,6 Mio. EUR an. Wir haben und werden auch zukünftig Maßnahmen ergreifen, die uns bei anhaltendem Niedrigzinsniveau, schwachem Wirtschaftswachstum und in Krisenzeiten ein akzeptables Zinsergebnis ermöglichen.

Dennoch müssen wir für die Zukunft mit einem weiter rückläufigen Zinsergebnis rechnen. Gerade auch deswegen, weil die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs bisher nicht abschätzbar sind. Wir erwarten allerdings weiterhin Negativzinsen im kurzfristigen Bereich sowie Zinssteigerungen im mittel- und langfristigen Bereich.

Für das Geschäftsjahr 2021 beträgt das Bewertungsergebnis in der Volksbank Bruchsal-Bretten 43.000 Euro.

Ausblick

Das Vertrauen in unsere Volksbank, in ihr Geschäftsmodell und in ihre Geschäftspolitik ist weiter gewachsen. Die Volksbank Bruchsal-Bretten legt großen Wert auf ihre genossenschaftliche Ausrichtung und die damit verbundene Mitgliederorientierung. Im Vordergrund steht eine an den Bedürfnissen der Mitglieder ausgerichtete, mehrwertstiftende und nachhaltige Partnerschaft.

Finanzwirtschaftlich spüren wir derzeit besonders die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. Nicht nur gesellschaftlich trifft uns dieser Krieg, auch sehen wir bereits jetzt große Herausforderungen für unsere Mitglieder, Kunden, aber auch für uns. Die Lage an den Kapital- und Finanzmärkten ist angespannt, wie auch die Wirtschaftslage. Wir spüren die Auswirkungen deutlich, z.B. in der Störung von Lieferketten, Engpässen in Rohstoffen und Energie sowie in der stark steigenden Inflationsrate. Bereits heute sind unsere Mitglieder und Kunden mit stark steigenden Preisen konfrontiert. Gerade im Wohnungsbau erwarten wir weitere Preissteigerungen.

Diesen Herausforderungen begegnen wir mit unserer genossenschaftlichen Stärke. Wir nutzen die Kraft unserer Gemeinschaft, der mit über 64.500 Mitglieder größten Personenvereinigung in der Region, sowie unserer genossenschaftlichen FinanzGruppe und Partnern. In genossenschaftlichen Kooperationen vereinen wir Kräfte, ganz nach unserer genossenschaftlichen Idee, und erzeugen damit Synergien in und für die Region.

Auch die konsequente Vertriebsausrichtung im Omnikanalmodell, die permanente Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die laufende Optimierung von Abläufen und Strukturen werden weiterhin wichtige Schwerpunkte unseres Hauses bleiben, die uns zukunftsfähig machen.

Wir sind zuversichtlich auch in den kommenden Geschäftsjahren 2022 und 2023, trotz der aktuellen Herausforderungen, der daraus resultierenden angespannten Wirtschaftslage und im weiterhin schwierigen Geld- und Kapitalmarktumfeld ein noch zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen und somit auch die Herausforderungen der Zukunft als starke Gemeinschaft zu meistern.

Bretten, Mai 2022
Der Vorstand


Bericht des Aufsichtsrats

Thomas Ackermann

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben erfüllt. Er nahm seine Überwachungsfunktion wahr und fasste die in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Beschlüsse, dies beinhaltet auch die Befassung mit der Prüfung nach §53 GenG.

Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers überwacht. Insbesondere beinhaltete die Überprüfung, dass keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen von Personen, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, erbracht wurden. Bei zulässigen Nichtprüfungsleistungen lagen die erforderlichen Genehmigungen vor.

Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat und die Ausschüsse des Aufsichtsrates in regelmäßig stattfindenden Sitzungen über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie über besondere Ereignisse. Darüber hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende in einem engen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand.

Der vorliegende Jahresabschluss 2021 mit Lagebericht wurde vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband e.V. geprüft. Über das Prüfungsergebnis wird in der Vertreterversammlung berichtet.

Den Jahresabschluss mit Anhang, den Lagebericht und den Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses hat der Aufsichtsrat geprüft und für in Ordnung befunden. Der Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses – unter Einbeziehung des Gewinnvortrages – entspricht den Vorschriften der Satzung.

Der Vorstand hat den Jahresabschluss zum 31.12.2021 aufgestellt. Der Aufsichtsrat empfiehlt der Vertreterversammlung, den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss festzustellen und die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses zu beschließen.

Der Aufsichtsrat bestand, nach dem Ausscheiden von Herrn Klaus Mangold zum 30.11.2021, aus 12 Mitgliedern. Dieses Jahr scheiden Herr Thomas Ackermann und Herr Andreas Gehard aus dem Aufsichtsrat aus. Die Wiederwahl der ausscheidenden Mitglieder Thomas Ackermann und Andreas Gehard ist zulässig und wird der Vertreterversammlung vorgeschlagen.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank für die geleistete Arbeit aus.

Bretten, Mai 2022

Thomas Ackermann
Vorsitzender


Vorschlag für die Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat vor, den Jahresüberschuss von EUR 5.981.446,44 - unter Einbeziehung eines Gewinnvortrages von EUR 7.797,34 sowie nach den im Jahresabschluss mit EUR 2.649.000,00 ausgewiesenen Einstellungen in die Rücklagen (Bilanzgewinn von EUR 3.340.243,78) - wie folgt zu verwenden:

Vorschlag für die Ergebnisverwendung EUR
Ausschüttung einer Dividende von 3,00% 836.829,75
Zuweisung zu den Ergebnisrücklagen
b) andere Ergebnisrücklagen

2.500.000,00
Vortrag auf neue Rechnung 3.414,03
Insgesamt 3.340.243.78